Bodo Hell

Bodo Hell, geboren am 15.3.1943 in Salzburg. Studien an der Akademie Mozarteum in Salzburg (Orgel), der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien (Film und Fernsehen) und an der Universität Wien (Philosophie). Hell lebte als freier Schriftsteller und Senner in Wien und der Steiermark. Wie seit den 1980er Jahren verbrachte er den Sommer 2024 auf der Grafenbergalm im Dachsteingebirge, am 11.8. wurde er als vermisst gemeldet. Zuletzt wurde er von Wanderern am 9.8. gesehen, am 14.8. wurde eine erfolglose großangelegte Suchaktion beendet, am 9.September erklärte sein Verlag Bodo Hell als verschollen.

*  15. März 1943

von Mittermayer, Manfred

Essay

In seiner Begründung für die Vergabe des Erich-Fried-Preises 1991 an Bodo Hell schrieb Ernst Jandl: „Bodo Hells Werk entwickelt sich auf zwei Ebenen. Mittels präziser Darstellung von Wirklichkeit auf der Basis persönlicher Erlebnisse stellt er der diskreditierten Berg-Literatur früherer Jahrzehnte eine nüchterne, sprachbezogene Bestandsaufnahme des gefährdeten Naturraums entgegen. Unserer durchwegs urban bestimmten Zivilisation gilt der zweite Strang seiner Literatur: Aus Tausenden von Indizien, in einer von den Medien beherrschten sprachlichen Umwelt gesammelt, konstruiert Bodo Hell ein kritisches Bild der heutigen Gesellschaft.“

Der Name Jandl repräsentiert eine Strömung innerhalb der neueren deutschsprachigen Literatur, die durch den spielerisch-experimentellen Umgang mit ihrem ...